
WASSERBAU
SÜDMOLE NORDERNEY
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Die Aufgabe
An diesem Fähranleger 1 wurden die Kaiwände, ausgeführt als Stahlspundwände, im Rahmen einer turnusgemäßen Bauwerksprüfung Ende 2019 untersucht. Eine beauftragte statische Berechnung unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Wanddickenmessungen ergab, dass die Standsicherheitsreserven der Spundwände im Bereich der Südmole des Fähranlegers 1 demnächst ausgeschöpft sind.
Die Südmole soll daher bis Ende 2022 vollständig erneuert werden.
Die Lösung
In diesem Zuge soll auch das Fährbett um mindestens 3 m auf insgesamt 18,0 m zwischen den Reibepfählen / Dalben verbreitert werden, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Fährverkehrs besser gerecht zu werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass auch die nördliche Kaiwand des Fähranlegers 1 in näherer Zukunft instandgesetzt werden muss. Eine mögliche Verschiebung dieser Wand nach Süden soll bereits beim Neubau der Südmole berücksichtigt werden. Ebenfalls zu berücksichtigen ist eine zukünftige Erneuerung der Fährbrücke mit einer Verschiebung der Querwand in Richtung Fährbett.
Die neue Schwallwandkonstruktion der Südmole dient dem Schutz der im Fährbett liegenden Fahrgastschiffe und Fähren. Das ca. 53 m lange Molenbauwerk wehrt den maßgeblichen Seegang aus Richtungen um Südwest wirksam ab, um auch bei widrigen Verhältnissen einen störungsfreien Fährbetrieb zu ermöglichen.
Darüber hinaus ist auf der Südseite zusätzlich eine 1,0 m hohe Brüstung auf dem Überbau der Schwallwandkonstruktion vorgesehen, die dort weilenden Personen Schutz bietet.
Die Schwallwand besteht aus einer Spundwand aus Profilen AZ 24-700, welche am Kopf durch Schrägpfähle, Rüttelinjektionspfähle (RI-Pfähle) Profil HP 260x75, im Abstand von in der Regel 4,20 m zur Südseite hin rückverankert wird. Der Anschluss erfolgt über einen Rohrgurt. Der Anschlussbereich wird mit einem Stahlbetonholm in Ortbetonbauweise einbetoniert und somit dauerhaft korrosionsgeschützt.
Die Überbauplatte mit einer Regelbreite von 5,5 m und einer Dicke von ≥40 cm wird in Stahlbeton als Teil- Fertigteil mit Ortbetonergänzung ausgebildet. An der Molenspitze weitet sich die Überbauplatte auf 10,0 m Breite zu einem Wendekreis auf. Im Regelbereich ist ein einseitiges Gefälle von 2% zum Fährbett zur Entwässerung vorgesehen, im Wendekreis ist ein Dachgefälle mit 2% Gefälle vorgesehen. Die Oberkante der Platte liegt an der Fährbettseite des Holmes auf +3,65 m NHN.
Die Überbauplatte stützt sich rückwärtig über einen Längsbalken, ausgebildet als Stahlbetonfertigteil, auf Lotpfähle im Systemabstand von in der Regel 4,20 m ab. Auf der Fährbettseite liegt die Überbauplatte auf dem Stahlbetonholm der Schwallwand auf.
Als Lotpfähle sind Stahlrohre 406,5x12,5 mm vorgesehen. Zum Ausgleich der Rammtoleranzen werden am Lotpfahlkopf Auflagertöpfe aus Stahlbeton in Halbfertigteilbauweise angeordnet.
Die Mole wird mit einem passiven und einem aktiven Korrosionsschutzsystem ausgeführt. Alle bewitterten und im Wasser befindlichen Stahlelemente erhalten bis 2,0 m unter Gewässersohle einen werksseitigen passiven Korrosionsschutz.
Es wird ein Beschichtungssystem auf Polyurethanbasis (PUR) verwendet, welches in der aktuellen Liste der zugelassenen Systeme II (für Meerwasser und Böden, lm 2/3) der BAW unter Systeme 3/4 aufgeführt sein muss und einen starkem Abriebwiderstand und eine KKS-Verträglichkeit aufweisen muss.
Alle Bauteile im Bereich tieferliegender Gewässersohlen (tiefer -2,0 mNHN) erhalten zusätzlich einen aktiven Korrosionsschutz. Dies betrifft die Spundwandflächen zum Fährbett, die Reibepfähle und Dalben sowie wattseitig die Spundwandflächen, Lotpfähle und Schrägpfähle im Bereich der Molenspitze (Bereich Wendekreis.
PROJEKT
ÜBERSICHT
Die Niederlassung Norden der Niedersachsen Ports GmbH & Co.
KG (NPorts) ist Betreiber des Fährhafens Norderney, der im
Wesentlichen der Personenbeförderung von und nach Norderney
sowie der Versorgung der Insel Norderney dient. Es bestehen hier
zwei Fähranleger, von denen schwerpunktmäßig der Fähranleger
1 angefahren wird.
Fertigstellung
2024
Auftraggeber
Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG
Leistungen
-
Tragwerksplanung §49 HOAI (Lph 1–4, 6)
-
Objektplanung §51 HOAI (Lph 1–4, 6)
-
BIM-Leistungen
Standort
Fährhafen Norderney
Baukosten
ca. 4,2 Mio. Euro










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